August 10, 2022

Beziehungen + Verwicklungen in Familien

Was ist der Unterschied?
Um das zu verstehen, möchte ich zunächst über Gute und Schlechte Beziehungen schreiben.

Gute Beziehungen … 
… sind die tiefen Verbindungen, bei denen das Wesen des jeweils Anderen „gesehen“ wird.
… sind in der Regel immer „zweispurig“, d.h. jeder gibt in die Beziehung etwas rein und jeder nimmt etwas raus, d.h. nicht, dass das immer zu den gleichen Zeitpunkten geschieht.
… sind wertschätzend und respektvoll bezüglich des Lebenswegs des Anderen und seiner Erfahrungen.
… sind unterstützend und stärkend, wenn einer gerade vor Herausforderungen steht.
… sind vertrauensvoll und verbindend, auch ohne Worte und auf tieferen Ebenen.
… finden immer auf Augenhöhe statt.
… uvm.

Schlechte Beziehungen
… sind die Verwicklungen, die über ein Ungleichgewicht, Disharmonie auslösen.
… sind in der Regel „einspurig“, d.h. einer gibt rein und der andere nimmt nur raus.
… sind bewertend und beurteilend, d.h. einer versucht den anderen zu dominieren.
… sind respektlos und wenig wertschätzend, d.h. der eine sieht den anderen nicht in seinem ganzen Sein, sondern nur in den Teilen, die er auf Basis seiner eigenen Erfahrungen erkennen kann.
… sind schwächend für einen, der reingibt und sich energetisch „ausziehen“ lässt.
… sind gespickt mit Dominanz des einen über den anderen, d.h. der eine soll sich so verhalten, dass der anderen sich nicht „gestört“ fühlt.
… sind oft grenzüberschreitend und übergriffig, d.h. es werden Meinungen und Kritik ungebeten ausgesprochen, die überaus verletzend sein können oder es werden einfach Entscheidungen für andere getroffen, um die sie nicht gebeten haben.
… sind oftmals von einem dominiert, der sich für was Besseres hält oder der Angst hat Kontrolle abzugeben.
… sind oft durchzogen mit Einforderungen von „Dankbarkeit“ für irgendetwas oder auch schweren Manipulierungen.
… uvm.

Doch, was tun, wenn familiäre Verbindungen / Verwandtschaften über gute Beziehungen gestellt werden?
Aussagen wie, er/sie ist doch deine/e Bruder/Schwester oder dein/e Mutter/Vater oder deine/e Cousin/Cousine sind wenig hilfreich bei dem Bemühen miteinander friedvoll und wertschätzend umzugehen. Letztlich spiegeln sie die Erwartung wieder, weil man verwandt ist, MUSS man zwangsläufig gute Beziehungen haben und friedlich miteinander umgehen. 

Das erzeugt eine Art Druck und vielen gelingt es nur, den Druck in soweit zu kompensieren, dass sie sich lieber unbewusst für Spaltung und Trennung entscheiden oder den anderen nur noch mit Bedingungen belegen, mit „wenn, dann sonst“-Aussagen und danach spalten und trennen, wenn der andere nicht das tut oder sich verhält, wie es für sie angenehm ist. 

Aus meiner persönlichen Sicht sind familiäre Verbindungen / Verwandtschaften immer einer guten Lebens stärkenden Beziehung unterzuordnen anstatt sich „gezwungenermaßen“ mit Lebensenergie reduzierenden Verbindungen zu „beschweren“. 

Bei Konflikten oder Problemen unter Verwandten können wir aber IMMER aus den Verwicklungen aussteigen und diese hinter uns lassen, weil es im Moment nicht lösbare Situationen sind. Wir können ja die Verwandtschaft nicht einfach „zurückgeben“ oder gar „kündigen“, wir können aber Grenzen definieren und dabei spüren, dass es auf einer tieferen Ebene IMMER eine Verbindung in Liebe gibt, diese aber in persönlichen Kontakt nicht gelebt werden kann. So spalten und trennen wir nicht und erlauben uns auch nach wie vor die tiefere Verbindung zu spüren und zu akzeptieren, dass im persönlichen Kontakt wenig bis nichts möglich ist. 

Man erkennt und respektiert, dass der andere sich an einem ganz anderen Ort in seiner persönlichen Entwicklung befindet, der eine „Gute Beziehung“ aktuell nicht möglich macht.

Und dann entsteht „Frieden“ mit der Situation, ein „innerer Frieden“, der es jedem erlaubt, in seiner eigenen Mitte zu bleiben, bei sich zu bleiben, keine Zweifel zu haben und einfach im Vertrauen zu bleiben, zu wissen, die Verbindung ist da.

In einem aktuellen Fall wurde beispielsweise versucht, die Verantwortung für Trigger auf den anderen zu projizieren. Die Projektion sollte dazu dienen, die Eigenverantwortung abzugeben und einen Schuldigen zu benennen. Und das nur, weil die projizierende Person seit Jahrzehnten nicht bereit ist, sich den eigenen Themen und Erfahrungen zu stellen und die eigene innere Arbeit anzugehen.

Die innere Arbeit ist die wichtigste „Arbeit“ die jeder Mensch machen muss. Egal wie lange er sich davor sträubt. Sie muss getan werden und gerade in diesen unruhigen Zeiten, in denen sich so viel Chaos und Unruhe im Außen zeigen, ist es umso wichtiger, seine innere Arbeit zu erledigen, sich auf den Weg zu sich selbst zu begeben.

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